David and Igor Oistrakh

David Oistrakh gilt als einer der grössten Geiger seiner Zeit und als einer der charakteristischsten Vertreter der russischen Schule.

Man nannte ihn den „russischen Paganini“ und den „König David“. David Oistrakh vereinte in seinem Spiel die besten Traditionen der russischen Interpretationskunst: den Wohlklang des Bogens, die Natürlichkeit, Einfachheit sowie eine edle Manier, in welcher der ganze Reichtum und die ganze inhaltliche Tiefe der Werke den Zuhörern dargeboten wird, wobei die Virtuosität bedingungslos dem inhaltlichen Ausdruck der Interpretation untergeordnet wird.

Sein inniger Ton – die Widerspiegelung seines warmen und edlen Herzens – begeisterte das Publikum überall auf der Welt.

David Oistrakh war darüber hinaus ein herausragender Pädagoge, der seinen Interpretationsstil an eine grosse Anzahl durch ihn ausgebildeten Stargeigern weitergegeben hat: seinen Sohn Igor Oistrakh, Valery Klimov, Semen Snitkovski, Viktor Pikajzen, Rosa Fein, Oleg Krysa, Gidon Kremer, Oleg Kagan, Liana Issakadze und viele andere.

Igor Oistrakh setzte die Traditionen der russischen klassischen Schule seines Vaters David Oistrakh fort.

“Wenn ich daran denke, welche Auseinandersetzungen wir hatten, als ich älter wurde. Ich liebte und verehrte meinen Vater, aber ich wusste, dass ich künstlerisch von ihm unabhängig werden, meinen eigenen Weg gehen musste.“ (Igor Oistrakh)< Für Igor Oistrakh war es eine Anerkennung, als ein Kritiker 1959 nach einem Konzert in Paris schrieb: „Igor ist nicht mehr der Sohn seines Vaters, er ist ein eigenständiger, großer Künstler”.

Was ihm das Wichtigste war: Ein eigener Ton, ein individueller Stil, um nicht gleichförmig oder gar austauschbar zu klingen. Mit dem eigenen Stil muss aber der eigene Zugang zur Musik, zu den Komponisten und ihren Werken einhergehen, und gerade das, sagt Igor Oistrakh, kann man nicht lernen, das hat man oder eben auch nicht. Der Lehrer kann da nur sensibilisieren. Das zu wecken, was sowieso schon vorhanden ist.

Und diese Fähigkeit, seinen eigenen Interpretationsstil sowie seine eigenen Lösungen in Bezug auf die „Geheimnisse“ der Geigenkunst zu finden, hat Igor Oistrakh in seinem Schüler Zakhar Bron geweckt bzw. an ihn weitergegeben.